Das wichtigste zum Lehrberuf in kürze
Dauer: 3 Jahre (Zimmereitechnik 4 Jahre)
Lehrlingseinkommen in Euro pro Monat:
- Lehrjahr € 966
- Lehrjahr € 1.288
- Lehrjahr € 1.826
- Lehrjahr € 2.426
(Brutto, gerundet, Stand 01.05.2024, Basis 169,5 Stunden pro Monat)
Einstiegslohn mit Lehrabschlussprüfung laut Kollektivvertrag bis zu 3.000 Euro
3 Monate Probezeit
In den ersten drei Monaten können sowohl der Lehrling als auch der Lehrbetrieb
das Lehrverhältnis schriftlich lösen.
39 Stunden arbeiten und lernen
In deiner wöchentlichen Normalarbeitszeit im Betrieb lernst du viel von deinen erfahrenen Kolleginnen/Kollegen und Vorarbeitern/Vorarbeiterinnen.
10 Wochen Schule
Etwa 20 % deiner Ausbildungszeit verbringst du in der Berufsschule – das sind 10 Wochen im Jahr, die geblockt stattfinden. Die Zeit in der Schule wird als Arbeitszeit gerechnet.
5 Wochen Urlaub
Auch Lehrlinge haben einen Jahresurlaub von 25 Werktagen pro Jahr. Urlaubspläne werden rechtzeitig mit dem Lehrbetrieb besprochen.
Leistung lohnt sich
Lehrlinge, die die Lehrabschlussprüfung mit gutem Erfolg oder mit Auszeichnung absolvieren, erhalten eine Prämie.
Deine Aufgaben als Zimmerer
- Als Zimmerer/Zimmerin fertigst, errichtest und reparierst du Bauwerke aus Holz wie Holzhäuser, Dachkonstruktionen, Fassaden und Terrassenböden etc.
- Du montierst Holzkonstruktionen, wie z. B. Dächer, Wände, Decken und vorgefertigte Bauteile auf der Baustelle.
- Du bearbeitest Holz mit Handwerkzeugen und mit Maschinen und stellst anspruchsvolle Holzverbindungen und Holzkonstruktionen her.
- Du sorgst für Wärme- und Schalldämmung, und verwendest nachwachsende Bau- und Dämmstoffe.
- Du führst Holzschutzmaßnahmen zum Schutz vor Wasser- und Witterungseinflüssen durch.
Deine Aufgaben als Zimmereitechniker:
- Du planst und stellst Holzkonstruktionen auch nach eigenen Ideen oder Vorgaben her.
- Du führst einfache Berechnungen durch und kalkulierst den Materialverbrauch.
- Du bringst dich in die Auftragsabwicklung ein und arbeitest an der Dokumentation mit.
Wie werde ich Zimmerer?
1. Lehrbetrieb finden
Deine Ausbildung im Holzbau startet mit der Suche nach einem Lehrbetrieb. In Österreich gibt es etwa 2.300 Holzbau-Unternehmen. Sie beschäftigen rund 12.000 Menschen und bilden ca. 1.500 Lehrlinge aus. Hier findest du Betriebe in deiner Nähe. Zur Umkreissuche>
2. Schnupperlehre: Praxis live erleben
Wenn du den Zimmerei-Beruf in der Praxis erleben willst, ist eine Schnupperlehre bei einem Holzbaubetrieb in deiner Nähe das Richtige für dich. Ab der 8. Schulstufe kannst du auf diese Weise bis zu fünf Tage pro Unterrichtsjahr in einem Betrieb verbringen.
3. Bewerbung
Wenn du den richtigen Betrieb für dich gefunden hast, solltest du Kontakt aufnehmen. Für ein einfaches Bewerbungsschreiben und einen Lebenslauf findest du viele Vorlagen im Internet. Wenn du zu
einem Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, hast du die erste Hürde gemeistert. Bei andwerksbetrieben ist echtes Interesse und ein sicheres Auftreten meist wichtiger als eine perfekte Rechtschreibung.
4. Lehrvertrag
Bevor es richtig losgeht, müssen noch ein paar Formalitäten erledigt werden. Der Lehrvertrag muss vom Lehrberechtigten und dem Lehrling unterschrieben werden. Für minderjährige Lehrlinge unterschreibt zusätzlich ein Elternteil bzw. der gesetzliche Vertreter. Alle weiteren erforderlichen Anmeldungen (Lehrlingsstelle, Berufsschule, Gesundheitskasse) erledigt dein Lehrbetrieb für dich.
5. Ausbildung im Betrieb und in der Schule
Die Lehrausbildung Zimmerei / Zimmereitechnik erfolgt überwiegend in einem Betrieb. Etwa 20 % der Ausbildungszeit verbringst du in der Berufsschule. Im Lehrbetrieb erlernst du den gewählten Beruf anhand der praktischen Arbeit. In der Berufsschule wird das Allgemeinwissen vertieft und theoretisches Hintergrundwissen für den gewählten Beruf vermittelt.
Lehre mit Matura
Parallel zur Lehrausbildung kannst du auch die Matura absolvieren. Bei der Berufsmatura nimmst du an Maturavorbereitungskursen teil. Du kannst drei von vier Teilprüfungen bereits vor der Lehrabschlussprüfung ablegen. Zusatzkosten gibt es keine.
Ein Lehrjahr obendrauf und du bist Zimmereitechniker.
Die Lehre zum Zimmereitechniker läuft in den ersten drei Jahren gleich wie die Ausbildung zum Zimmerer. Im vierten Jahr spezialisierst du dich und vertiefst dein Wissen in der Planung und in der Technik. Die Lehrabschlussprüfung „Zimmereitechnik“ ersetzt die Lehrabschlussprüfung „Zimmerei“ also holst du dir mit einer Prüfung gleich zwei Abschlüsse. Außerdem kannst du eine Teilprüfung (Fachbereich) der Berufsreifeprüfung miterledigen.
Lehrabschlussprüfung
Mit der Lehrabschlussprüfung schließt du deine Ausbildung erfolgreich ab. Sie wird von Berufsexpertinnen und -experten abgenommen. Der Schwerpunkt liegt auf den für den Beruf erforderlichen Kompetenzen.
Auslandssemester: Gibt’s im Holzbau schon lange
In vielen schulischen Ausbildungen erfreuen sich Auslandssemester und längere Auslandsaufenthalte während der Ausbildung großer Beliebtheit. Sie machen sich nicht nur gut in deinem Lebenslauf sondern gelten auch als eine wichtige Lebenserfahrung. Im Holzbau-Handwerk hat das arbeiten in anderen Ländern und Regionen eine lange Tradition. Früher mussten Jung-Zimmerer auf Wanderschaft gehen, bevor sie zum Meister ihres Faches werden konnten. Das hat sich zwar geändert, aber nach wie vor gehen Jung-Zimmerer auf die sogenannte Walz und sammeln drei Jahre und einen Tag Erfahrungen in Anderen Betrieben, Regionen und Ländern.
Mit der „Kleinen Walz“ wurde jetzt ein Angebot für ein Auslandsemester für Jung-Zimmerer geschaffen. Nach deinem Lehrabschluss kannst du 6 Monate in einem Betrieb in Deutschland Erfahrungen im Ausland sammeln. https://kleinewalz.konfeo.com/de/groups
Berufsschule und Specials in deinem Bundesland
KARRIEREPLAN
Lehre als solide Basis
Eine Lehre zum Zimmerer oder zum Zimmereitechniker ist nach wie vor nicht nur ein guter Start sondern auch eine solide Basis für eine berufliche Zukunft im Holzbau. Nach der Lehrabschlussprüfung stehen den Jungzimmerern alle Türen offen.
Weiterentwicklung im Beruf: Polier, Bauhandwerker und mehr
In der Holzbau-Branche gibt es viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Beispielsweise eröffnet die Bauhandwerkerschule berufsbegleitend den Weg zum Vorarbeiter/Polier oder von der Baustelle in die Technik und Bauleitung.
Höhere Technische Lehranstalt
In der Technik stellt auch im Holzbau die HTL, die Höhere Technische Lehranstalt, eine wichtige Ausbildungsschiene dar. Als Berufsbildende Höhere Schule schließt sie mit Matura ab. In vielen Bundesländern wird sie auch berufsbegleitend als Abendschule angeboten. Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Branche bieten viele klassische Hochbau-HTL Spezialisierungen im Holzbau an.
Studienberechtigung, Berufsreife
Die Ablegung einer Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung ermöglicht den Zugang zu den Hochschulen. Viele erfolgreiche Architekten und Bauingenieure haben mit einer Lehre in einem Holzbau-Betrieb einen soliden Grundstein für ihr späteres Schaffen gesetzt.
Uni und Fachhochschule
Die österreichischen Universitäten und Fachhochschulen bieten zunehmend Ausbildungen mit Schwerpunkt Holzbau an. Seit kurzem gibt es an der FH Salzburg (Kuchl) auch ein duales Studium, dass berufsbegleitend durchgeführt wird und ohne Matura oder Studienberechtigung gestartet werden kann.